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Mit Nutra Digest zu besserer Gesundheit und mehr Energie?

Der Hersteller Nutravya und Online-Händler bezeichnen Nutra Digest als Mittel zum Aufbau einer gesunden Darmflora. Davon soll dann der ganze Organismus profitieren, wodurch die allgemeine Kondition verbessert wird. Haben wir endlich ein einfaches Mittel zur nachhaltigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit?

Eine gesunde Darmflora ist eine wichtige Voraussetzung für eine wirkungsvolle Verdauung und auch für ein optimal funktionierendes Immunsystem. An dem Punkt gebe ich Nutravya vollkommen recht. Ob das Kapsel-Präparat “Nutra Digest“ hier eine effektive Hilfe bietet,  soll zunächst ein Blick auf die Inhaltsstoffe klären:

  • Zink…………………………………………………10 mg
  • Magnesium………………………………….…….90 mg
  • L-Glutamin………………………………….……216 mg
  • N-Acetylglucosamin…………………….………144 mg
  • Traubenkern Extrakt……………………………..57 mg
  • Süßholzwurzelpulver……………….……………54 mg
  • Wermutpulver………………………………….….50 mg
  • Zimtrinde………………………………………….50 mg
  • Maitake-Pilz……………………………………….36 mg
  • Rote Beeren Mix (Himbeeren,Erdbeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Holunderbeeren, Cranberrys)………………………………………………24 mg
  • Nelkenpulver………………………………………18 mg
  • Schwarzer Pfeffer………………..………..……..18 mg
  • Grapefruitkern-Extrakt…………………………….24 mg
  • Eibischwurzelpulver……………………….……..15 mg
  • Berberin………………………………..…………..3 mg

Zunächst fallen die vielen Extrakte aus Pflanzen und einem Pilz ins Auge. Darin befinden sich sicher viele sekundäre Pflanzenstoffe, unter denen einige Probiotika sind, also eine günstige Darmflora fördern. Doch diese kleinen Mengen können wohl kaum etwas bewirken. L-Glutamin ist eine Aminosäure, die in dieser Größenordnung in fast jeder Mahlzeit enthalten ist.

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Übrigens ist die Behauptung mancher Online-Shops unzutreffend, aus Glutamin bilde der Körper das Antioxidans Glutathion. Hier liegt eine Verwechslung mit Glutaminsäure vor, die einen Teil des Tripeptids darstellt.

N-Acetylglucosamin ist Bestandteil mancher Bakterien-Zellwände. Sicher brauchen auch einige Mikroben der Darmflora den Stickstoffzucker, doch können die Einzeller den auch selbst synthetisieren.

Zink und Magnesium können bei bestimmten Beschwerden supplementiert werden, aber eine normale Ernährung liefert die Mineralstoffe in ausreichender Menge.

Übertriebene Werbeversprechen

Die Verbraucherzentrale Hessen sah sich Nutra Digest und die Werbeversprechen von  Nutravya einmal an. Daraufhin bemerkten die Konsumenten-Schützer im April 2022, dass  Nutravya “unzulässige gesundheitsbezogene Angaben“ macht.

Behauptet werden darf nicht, dass Nutra Digest die Darmflora verbessert und vor Endotoxinen schützt. Im März 2023 fand ich diese Aussagen auf der  Nutravya-Seite immer noch.

Zudem fehlen Nährwertangaben zum Produkt sowie einige genaue Bezeichnungen der Pflanzenteile, aus denen die Trocken-Extrakte gewonnen wurden.

Fazit

Bevor Sie für 90 Kapsel fast 70,00 Euro ausgeben, investieren Sie das Geld lieber in frisches Obst und Gemüse. Das wird Ihrer Darmflora aus meiner Sicht vermutlich mehr nutzen.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde am 19.03.2023 erstellt.

„Miese Wissenschaft“ bringt Herzpatienten um lebensrettende Therapie mit Vitaminen.

Viele Menschen sterben an Schlaganfällen und Herzinfarkten. Auf der anderen Seite ist eine Therapie mit Vitaminen aufgrund einiger großer Studien in Verruf geraten. Aber die Vitamintherapie könnte Patienten möglicherweise das Leben retten, so behaupten jetzt 2 renommierte Wissenschaftler.

Ärzte lehnen eine Therapie mit Vitamin B ab, nachdem einige Studien herausgefunden haben wollen, dass unter dieser Therapie das Risiko eines Schlaganfalls und Herzinfarkts sich erhöht. Aber, so die Forscher David Spence aus Ontario, Kanada, und Meir Stampfer aus Boston, Massachusetts, USA, diese besagten Studien zeigten signifikante Fehler auf.

Tatsächlich zeigten nur Herzpatienten mit einer Niereninsuffizienz bzw. Nierenversagen ein erhöhtes Risiko. Die Patienten ohne Nierenprobleme zeigten dagegen einen enormen Nutzen von einer Vitamin-B-Therapie, speziell von Vitamin B12, so die Wissenschaftler.

Die Vitamine sind in der Lage, Homocystein-Konzentrationen zu senken. Diese Aminosäure steht inzwischen in dem Ruf, eine Hauptkomponente bei der Genese des Herzinfarkts zu sein. Die „miesen“ Studien wurden mit Dosierungen von Vitamin B12 durchgeführt, die für eine Wirksamkeit nicht hoch genug ausfielen. (JAMA, 2011; 306: 2610-1)

Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt.